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Lehrstuhl und Institut für Wohnbau und
Grundlagen des Entwerfens

Schinkelstrasse 1, 52062 Aachen
T: +49 241 8095009,
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Impressum

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Wahlmodul

Dachstübchen

Anerkennung: 3CP


Teilnehmer

20 Studierende (BA)


Termine

Betreuung: montags

Ausgabe: Mo, 02.11.2020 | 10h00 | digital via Zoom
Abgabe: Mo, 22.02.2021 | 09h30 | digital via Zoom

Achtung: Aufgrund der Entscheidung des Landes NRW, das Wintersemester 20/21 als Onlinesemester zu halten, findet die Lehre grundsätzlich online [Videokonferenzen via Zoom] statt. Hierzu werden in RWTHmoodle entsprechende Terminlisten und Links eingerichtet.


Lehrende

Prof. ir Wim van den Bergh
Wjatscheslaw Brum, M. Sc. RWTH Architekt


Aufgabe

Innerhalb des Wahlfachs „Dachstübchen“ werden wir uns mit Dachräumen unter geneigten Dächern im Geschosswohnungsbau beschäftigen - als Erweiterung bestehender Wohnungen oder dem Weiterbauen durch Aufstockung im Bestand, als Nutzbarmachung ungenutzter Spitzböden oder als eine Methode der Nachverdichtung.
Es gibt viele Beweggründe für die Aktivierung des vormals als bauphysikalischen Puffer (Lager- oder Wäscheraum) genutzten Bereichs zu Wohnraum. Im Gegensatz zu Wohnräumen unterhalb von Dachgeschossen, die hauptsächlich durch horizontale und vertikale Bauteile begrenzt werden, werden Dachräume durch die Komplementarität von Dachform und Innenraum bestimmt und es entstehen andere Raumhöhen und -formen. Der Dachraum ist somit als eine gesonderte Raumtypologie zu betrachten.

Wie der Sockel ist auch das Dach ein entscheidendes Element der Gesamtkomposition eines Hauses. In seiner archetypischen Gestalt mit einfachem Giebel oder als Satteldach übernimmt es städtebauliche Funktionen durch kontextuelle Bezüge und erzeugt in Form eines Satteldachs das Bild der Urhütte mit dessen Assoziation für Schutz, Sicherheit und Behausung. Darüber hinaus kann anhand der Gestaltung durch Form und Proportion des Dachs eine repräsentative Funktion besetzt und mit Atmosphäre aufgeladen werden.

Bis ins 19. Jahrhundert wurde der Dachraum als Dachboden bzw. Speicher zum Trocknen von Wäsche oder als Lager genutzt, da das Dach ungedämmt, undicht sowie unbelichtet war. Die Räume heizten sich im Sommer auf und kühlten im Winter aus. Mit wachsendem Wohnraummangel in den Städten wurde zwar auch dieser Raum zum Wohnen umgenutzt, jedoch größtenteils an die ärmere Bevölkerung und Bedienstete vermietet.

Heutige konstruktive Möglichkeiten erlauben die Gebäudehülle ohne Unterschied zwischen Dach und Fassade auszubilden. Das Dach kann somit als weitere Fassade zur Belichtung und Belüftung eingesetzt werden.

Aktuelle Fallbeispiele zeigen die Vielfältigkeit und Komplexität der Thematik von Dachaufstockung und -ausbauten sowie auch dessen Potenzial zur Erweiterung des Wohnungsangebots nicht nur durch die Quadratmeterflächen sondern auch im Hinblick auf eine weitere Raumtypologie. Wie ist die äußere Gestalt und hierbei insbesondere das Verhältnis von Dach zu Unterbau? Was definiert den Raum unter dem geneigten Dach und wie äussert sich ein Wechselspiel zwischen Aussenkörper und Innenraum?