Wohnbau Logo

Lehrstuhl und Institut für Wohnbau und
Grundlagen des Entwerfens

Schinkelstrasse 1, 52062 Aachen
T: +49 241 8095009,
mail@wohnbau.rwth-aachen.de

Impressum

https://wohnbau.arch.rwth-aachen.de:443/files/gimgs/th-197_Villa-Girasole_casa04-b_500.jpg

B4 - Scope-house

oder wohnen mit/in einer Machine

Anerkennung: 12 CP + 3 CP

Termine

Betreuung: dienstags

Ausgabe: Freitag 05.04.2019 | 12:00 Uhr
1. Kolloquium: Montag 29.04.2019 | 9:00 - 18:00 Uhr
2. Kolloquium: Montag 27.05.2019 | 9:30 - 18:00 Uhr
Abgabe: Freitag 05.07.2019 | Uhrzeit und Ort nach Bekanntgabe
Prüfung: Montag 08.07.2019 - Donnerstag 11.07.2019 | Uhrzeit und Ort nach Bekanntgabe

Lehrende: PhD Luciano Motta, ir. Mark Proosten
Prüfer: Univ. Prof. ir. Wim van den Bergh
Co-Prüfer: Prof. Dipl.-Ing. Carolin Stapenhorst, Ph.D.

Aufgabe

Lange vor Le Corbusiers berühmten Satz „Ein Haus ist eine Maschine zum Leben“ wurden Wohnungen und Maschinen gemeinsam entworfen und gebaut. Manchmal zu einem einzigen Gebäude, wie viele Leuchttürme und Windmühlenhäuser, teilweise auch als separate Einheiten: Ein Haus mit einer Mechanismus wie einer Wassermühle oder einem Schleusendurchgang.

Besonders handwerkliche und ortsgebundene Berufe wie Müller, Leuchtturm- und Schleusenwärter lassen sich mit den „Wohnmaschinen“ in Verbindung bringen. Um diese mechanischen Maschinen und Mechanismen bedienen zu können, war es nötig in der Nähe oder sogar in diesen Strukturen zu leben. Aber auch heute ist ein Haus mehr als nur eine Wohnstätte. Es ist vielmehr zur Grundlage für Mechanismen und Vorrichtungen zur Energieerzeugung geworden, indem es die direkte Umgebung und Umwelt zum Heizen, Kühlen und Beleuchten des Hauses nutzt.

In dieser Bachelorarbeit werdet ihr ein Haus mit einem „SCOPE“ entwerfen - ein Instrument zum Beobachten, Betrachten oder Untersuchen. Dieses Instrument ist nicht im Vorhinein definiert und kann variieren, muss jedoch aus der das Gebäude umgebenden Landschaft abgeleitet werden. Eine Umgebung, die auf dem selben Breitengrad wie Aachen liegt und durch verschiedenste natürliche Merkmale gekennzeichnet ist, jedoch vom Netz und von der gewohnten Welt getrennt ist.

Die Form der Erde nähert sich einer Kugel an, deren Durchmesser 12.750 km beträgt. Wenn wir von dieser Vereinfachung ausgehen, ist die Aachener Parallele (Norden, 50° 46’ 29”) etwa 25.330 km lang. Auf dieser Linie (oder in einem Korridor von etwa 20 km um dieser Linie herum), befinden sich Klimazonen, die sehr unterschiedliche Bedingungen aufweisen. Und das ist so, obwohl der Einfallwinkel der Sonne überall gleich ist.

Jahrestemperaturen, Wind- und Wasserströmungen, Verfügbarkeit von Trinkwasser, Komposition des Bodens und Baumaterialien vor Ort, Energiequellen, Wetter und Niederschläge, Pflanzen und Tiere und selbstverständlich auch die Kulturen, die Infrastrukturen und - im allgemein - die Spüren der Menschen, alles ist einfach vielfältig und von Ort abhängig.

Wir wollen auf dieser 25.330 Km lange Linie Orte suchen, die die extremsten und schwierigsten Bedingungen zeigen. Gleichzeitig wollen wir Orte erkunden, die am weitesten entfernt von Städten und Menschen sind; Orte die quasi vergessen und außerhalb der "Radare der Zivilisation" liegen. Dort wollen wir ein Haus bauen. Wozu? Die Frage sollen die Studenten beantworten.

Aus dem Untersuchungsprozess des jeweils unterschiedlichen Ortes, sollen die Studenten vertretbare Ideen entwickeln um einen bestimmten SCOPE-, d.h. Sehen, Hinausschauen, aber auch einen Grund, Ziel oder eine Tätigkeit, die das genau-hier-zu-wohnen berechtigt und haltbar macht.

Es wird für jede Bachelorarbeit eine unterschiedliche Geschichte entstehen, die in der Architektur des entworfenen Projektes gespiegelt werden muss. In diesem Sinne ist das Haus wie eine Maschine zu verstehen, weil es nicht nur zum Wohnen dient, sondern auch zu dem ausgedachten Zweck.